Franziska Wanninger
Für mich soll’s rote Rosen hageln
Franziska Wanningers neues Kabarett-Soloprogramm ist eine launige
Hommage an die Leichtigkeit. Nur wie oft stehen sich Freude und
Abgrund näher als man glaubt! Da meint man Oh Wunder! was das
Leben für einen bereithält und am Ende ist es doch wieder bloß ein
veganer Schweinsbraten. Also eine Zwiebel und ein Sträußerl Petersilie.
Ja mei. C’est la vie oder Tel Aviv wie der Niederbayer sagt.
Die Vollblutdarstellerin erzählt mitreißend von der Jugend im Internat, falschen Vorsätzen und Dating in Zeiten von Videocalls. Letzteres lässt sich aber wenigstens ausschalten, sobald der Typ meint Goethes Faust ist eine Boxerzeitung.
Nebenbei analysiert sie aberwitzig das Leben in minimalistischen
Designwürfelhäusern oder die Herzlichkeit von dazugehörigen
Vorgarten-Steinwüsten. Wanninger schaut den Leuten aufs Maul, singt
von den Untiefen des Lebens, schafft es wie immer mit wenigen
Charakterstrichen schwungvoll und pointenreich ganze Welten zu
erschaffen. Dabei zeigt sie humorvoll, dass das Glück nicht mit einem
Rasenroboter beginnt, sehr wohl aber mit Dinkelkräckern aufhört.
Mit dabei in ihrem vierten Soloprogramm sind wieder viele, herrlich
satirisch auf den Punkt gebrachte Figuren. In einem Wimpernschlag
verwandelt sie sich von der naiv-geschäftstüchtigen Influencerin zum
bierdimpfelig-aufplusternden Stammtischbruder, immer auf der Suche
nach dem prallen, schönen Leben. Denn das haben schließlich schon
viel Blödere gschafft!.
Ein Talent, geboren im Sternzeichen Typenkabarettistin, Aszendent
Rampensau schrieb treffend die Süddeutsche Zeitung.
Die Kabarettistin Franziska Wanninger redet gerne. Und das ist ein
Glück fürs Publikum. Münchener Abendzeitung
Kleines Scharfrichterbeil 2015
Thurn- und Taxis Kabarettpreis 2012